Astrologie und Naturwissenschaften

Die Kumulation von Zuordnungen

 

 

Astrologie und Naturwissenschaften

Im Gegensatz zum antiken Verständnis scheinen heutzutage diese beiden Wissensgebiete einander auszuschließen. Hier sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede kurz dargestellt werden.

Es ist davon auszugehen, dass Menschen die sie umgebenden Erscheinungen und die ihnen widerfahrenden Ereignisse nur begreifen können, wenn sie sowohl die Fakten als auch deren Bedeutung kennen. Dabei beschreiben die Naturwissenschaften, wie etwas geschieht, sie liefern also die Fakten. Die Astrologie erklärt die Bedeutung des Geschehnisses.

Zunächst die Gemeinsamkeiten:
Jetzt die Unterschiede:

Jedes System hat seine Berechtigung. Wenn ich wissen will, welchen Bremsweg mein Auto bei 80 km/h hat, bemühe ich die Naturwissenschaften. Wenn jedoch der Vater meines besten Freundes stirbt (ein Faktum), muss ich wissen, welche Bedeutung dies für ihn hat:

Der Unterschied zwischen der Information über eine Tatsache und ihrer Bedeutung kann am Beispiel „Tod des Vaters“ demonstriert werden. Einige Bedeutungen dieses Faktums können sein:
• Verlust eines Freundes,
• Ende einer Tyrannei,
• Gewinn einer großen Erbschaft,
• gar nichts (weil der Vater vor vielen Jahren wegging und kein Kontakt bestand)
• u.v.m.

So kann eine Information ganz unterschiedliche Bedeutungen haben. Aber eine Bedeutung kann sich auch in unterschiedlichen Fakten realisieren.

Die Bedeutung „deine Partnerschaft wird sich völlig wandeln“ kann sich konkretisieren als
• Trennung,
• Neubeginn mit dem gleichen Partner,
• Verlust des Partners,
• neuer Partner
• usw.

Es ist also nicht einfach möglich, von einer Information auf deren Bedeutung und umgekehrt zu schließen. Für Menschen – sowohl im Selbstverständnis als auch im Zusammenleben mit anderen Menschen – sind jedoch die Bedeutungenvon ausschlaggebender Wichtigkeit. Die Ermittlung der Zeitqualität in Form von astrologischen Symbolen, die Kernaufgabe der Astrologie, liefert diese Bedeutungen. Astrologie fungiert also als Bedeutungssystem im Gegensatz zum Informationssystem der Naturwissenschaften.

aus: "Götter am Himmel"

Nur wer eines der beiden Systeme zum Fundamentum erklärt und fundamentalistisch seine Alleingültigkeit vertritt, kann sich an der Existenz des jeweils anderen stören. Beide haben als Aufgabe, die Menschen umgebenden Erscheinungen und die eintretenden Ereignisse zu ordnen, zu strukturieren und damit verständlich zu machen.